Dem Holocaust kommt in Bezug auf die Darstellung durch Fotos und Filmdokumente eine Sonderstellung zu. Die generelle Regel, aus Rücksicht auf die Opfer und aus Rücksicht auf die Medienkonsument*innen keine Leichen zu zeigen, ist hier ausgesetzt. Dies stellt insbesondere Historiker*innen vor Herausforderungen: Wo liegen die Grenzen des Zumutbaren? Die am Innovationsprojekt „Visual History of the Holocaust“ beteiligten Historiker*innen, Archivar*innen und Assistent*innen waren in ungewöhnlichem Ausmaß mit Bildern von Gräueltaten befasst. Der Erfahrungsaustausch untereinander resultierte in dem Wunsch, ethische Fragestellungen im Umgang mit Bildern des Holocaust in akademischen Kontexten näher zu untersuchen. Anna Högner und Fabian Schmidt berichten über ihre Erfahrungen und diskutieren Ansätze und Experimente im Umgang mit den Bildern der Gräueltaten.
CLOSE UP! Bilder von Gräueltaten – ethische Überlegungen zur Arbeit mit Fotos und Film im Kontext des Holocaust
Vortrag von Anna Högner und Fabian Schmidt im Rahmen der Veranstaltungsreihe "CLOSE UP!" des Museum für Fotografie
Der Vortrag widmet sich ethischen Fragen im Zusammenhang mit der Nutzung und Nutzbarmachung von Fotos und Filmen, die Verbrechen im Kontext des Holocaust zeigen.
